Nabelhernie

Einleitung

Nabelhernien treten im Säuglingsalter mit einer Inzidenz von 10 bis 30% relativ häufig auf. Wenngleich die genaue Ätiologie unklar ist, wird die Entstehung durch die partielle extraabdominale Lage der Organe während der Schwangerschaft begünstigt. Der Nabelschnurbruch, die sog. Omphalozele ist eine wichtige Differentialdiagnose.

Da es in vielen Fällen zu einem Spontanverschluss der Bruchlücke kommt, ist nicht in jedem Fall eine OP-Indikation zu stellen. Bis zu einem Alter von ca. 3 Jahren kann bei Beschwerdefreiheit der Spontanverlauf beobachtet werden. Je kleiner die Bruchlücke ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit eines Spontanverschluss. Die Rechtfertigung eines konservativen Vorgehens ergibt sich auch aus der Tatsache, dass Inkarzerationen nur in Ausnahmefälle vorkommen.1

Nabelhernie

Operative Therapie

Symptomatische Nabelhernien oder solche ohne Tendenz zum Spontanverschluss sollten offen operiert werden. Die Operation besteht aus einer Resektion des Bruchsacks sowie Verschluss der Bruchlücke mittels Direktnaht. Die Verwendung von Netzen sowie das laparoskopische Vorgehen hat bei der Versorgung kindlicher Nabelhernien keinen Stellenwert.2

Nabelhernie

Präparation des Bruchsacks

Nabelhernie

Reposition oder Abtragung des Bruchsacks

Nabelhernie

Verschluss der Faszie und Refixation des Nabels

Literatur

  1. Zendejas B, Kuchena A, Onkendi EO, et al. Fifty-three-year experience with pediatric umbilical hernia repairs. J Pediatr Surg. 2011;46(11):2151-2156.
  2. Skinner MA, Grosfeld JL. Inguinal and umbilical hernia repair in infants and children. Surg Clin North Am. 1993;73(3):439-449.